Mit welcher Methode reinigt man Strassenabwässer am besten?
Die Strassenabwasserbehandlungsanlage (SABA) in Niederwangen (BE)
Grundwasserschutz und Gewässerschutz sind wichtige Aufgaben des ASTRA. Es geht um nicht weniger als den Erhalt einer wichtigen Lebensgrundlage für Mensch, Flora und Fauna.
Ein zentrales Ziel des ASTRA ist es, Umweltschäden nicht nur zu reparieren, sondern sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Deshalb wird das Abwasser der Nationalstrassen gefiltert und gereinigt, bevor es in die natürlichen Gewässer eingeleitet wird. Denn: Strassenabwasser ist durch Brems-, Pneu-, und Belagsabrieb stark belastet. Zudem enthält es Kies, Sand und Abfälle. Für die Reinigung und Behandlung stehen mehrere Methoden – natürliche und technische – zur Verfügung:
Wenn immer möglich setzt das ASTRA auf eine «Entwässerung über die Schulter». Dabei versickert das Wasser über die sogenannten «Bankette» in den umgebenden Boden. Durch die natürlichen Abbauprozesse wird das Strassenabwasser in den Banketten gereinigt.
Wenn die Aufnahmekapazität des Bodens nicht ausreicht und zu wenig Platz zur Verfügung steht, richtet das ASTRA Strassenabwasserbehandlungsanlagen (SABA) ein. Wie bei der natürlichen Bodenfilterung und -versickerung filtern diese SABA das Strassenabwasser, bevor es in ein Gewässer gelangt. Neben dieser natürlichen SABA ist auch eine technische Reinigung möglich, quasi eine «Waschmaschine» für Strassenabwässer.
Autobahnabwasser: Sauberkeitsstufen
Eine SABA kann das Abwasser von rund 4 Kilometern Autobahn reinigen. Im Gegensatz zu Kläranlagen können auch Schwermetalle herausgefiltert werden. SABA spielen auch bei Unfällen eine wichtige Rolle: Falls Brennstoffe oder Chemikalien auf die Fahrbahn gelangen, wird das verschmutzte Wasser in den Regenüberlauf- und Stapelbecken zurückgehalten. Von dort kann es fachgerecht entsorgt werden, bevor es in die Filteranlagen gelangt.
Unterschiedliche Ansprüche unter einem Hut
Die Schadstoffentfernung aus Strassenabwasser soll möglichst wirksam, robust und einfach zu betreiben sein und einen geringen Flächenbedarf aufweisen. Ebenso sollen die Investitions- und Unterhaltskosten tief sein.
Um herauszufinden, welche Verfahren diese Ansprüche am besten erfüllen, wurden während der letzten 20 Jahre von ASTRA, Kantonen und Städten viele, auch neuartige, Behandlungsverfahren eingesetzt und geprüft. Dasselbe geschah im Ausland. Heute steht somit eine breite Datenbasis zur Beurteilung der Verfahren zur Verfügung.
Die neue Dokumentation des ASTRA und des BAFU STRASSENABWASSER: BEHANDLUNGSVERFAHREN gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Technik und des Wissens.
Mehr zum Thema «Nationalstrassen und Umwelt»: www.astra.admin.ch/umwelt
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