Zweite Chance für Beton & Asphalt: Recycling auf der Autobahn

Beim Unterhalt der Nationalstrassen fallen grosse Mengen an Abbruchmaterial an. Anstatt es zu entsorgen, setzt das ASTRA auf Recycling: Beton, Belag und Stahl werden möglichst wiederverwertet. Das reduziert den Materialbedarf – ohne Kompromisse bei Qualität und Sicherheit.

Damit die Nationalstrassen langfristig sicher und verfügbar sind, werden sie laufend unterhalten und saniert. Dabei fallen grosse Mengen an Abbruchmaterial an – doch anstatt es zu entsorgen, setzt das Bundesamt für Strassen (ASTRA) auf Recycling. Beton, Strassenbelag und Stahl werden, wo immer möglich, wiederverwertet. Das spart Ressourcen und reduziert den Materialbedarf.

 Was kann wiederverwendet werden?

Beim Rückbau werden verschiedene Materialien aufbereitet und erneut genutzt:

  • Strassenbelag und Beton: Gebrochenes Material wird für neue Bauwerke verwendet, teils direkt vor Ort – das spart Transportwege.
  • Stahl aus Betonarmierungen: Kann recycelt und erneut eingesetzt werden.
  • Strassenkofferung: Auch die unteren Schichten des Strassenaufbaus lassen sich wiederverwenden.

Recycling ist fest in Bauprojekten verankert: Unternehmen, die sich für ASTRA-Aufträge bewerben, müssen recycelte Baustoffe einplanen. Die Wissenschaft – auch die vom ASTRA unterstützte Forschung im Strassenwesen – arbeitet daran, den Einsatz widerstandsfähiger Recyclingstoffe weiter auszubauen.

Recycling von Strassenbelägen – Möglichkeiten und Grenzen

Strassenbeläge bestehen aus mehreren Schichten. Die oberste Deckschicht muss etwa alle 15 Jahre erneuert werden, tiefere Schichten halten 25 bis 40 Jahre. In der Schweiz fallen jährlich rund 2,5 Millionen Tonnen ausgebauter Strassenbelag an, davon stammen etwa 10 Prozent von den Nationalstrassen.

Recyclingquote und Herausforderungen

Heute bestehen neue Beläge auf Nationalstrassen zu rund 60 Prozent aus Recyclingmaterial. Ein höherer Anteil wäre möglich, würde aber die Haltbarkeit beeinträchtigen: Beläge mit zu viel recyceltem Material verschleissen schneller, was häufigere Sanierungen und mehr Verkehrsbehinderungen nach sich zieht.

Sicherheit geht vor

Nicht alle Schichten sind für Recyclingmaterial geeignet. Besonders die Deckschicht muss höchsten Anforderungen an Griffigkeit und Belastbarkeit genügen. Zudem enthalten ältere Beläge oft Teer mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), die aus Umweltschutzgründen nicht mehr wiederverwendet werden dürfen.

Fazit: Recycling als Teil einer nachhaltigen Strasseninfrastruktur

Recycling im Nationalstrassenbau ist Standard – mit klaren Vorgaben für Qualität und Sicherheit. Das ASTRA setzt sich dafür ein, die Recyclingquote weiter zu erhöhen, ohne die Langlebigkeit der Strassen zu gefährden. Ganz recycelt ist die Autobahn zwar nicht – aber immer mehr.

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