Nachhaltigkeit wird bei Bauprojekten immer wichtiger
Bild: Die Haute-Rive-Brücke bei Orsières.
Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt: Diese drei Säulen definieren Nachhaltigkeit in der Schweiz. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) integriert die Aspekte der Nachhaltigkeit in seine Planungs- und Bauprozesse.
Eine Entwicklung gilt als nachhaltig, wenn sie die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht mehr befriedigen können. Nachhaltigkeit umfasst neben der ökologischen Sicht (Umwelt) auch ökonomische Aspekte (Wirtschaft) und soziale Fragen (Gesellschaft).
Die umfangreichen Überschneidungen dieser drei Dimensionen zeigen auf, dass sie nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können. Sie beeinflussen sich gegenseitig. Das Ziel besteht darin, die drei Bereiche der Nachhaltigkeit bei Bauprojekten möglichst ausgewogen zu berücksichtigen.
Nachhaltigkeitsindikatoren entwickelt
Seit 2003 hat das ASTRA die Methodik NISTRA (Nachhaltigkeitsindikatoren für Strasseninfrastrukturprojekte) entwickelt. Dabei werden bei Ausbauprojekten 38 Indikatoren bewertet, und zwar in der Form einer Kosten-Nutzen-Analyse, einer Kosten-Wirksamkeits-Analyse und einer qualitativen Analyse.
Basierend auf dieser Grundlage stehen dem ASTRA für die Planung und Ausführung seiner Projekte zwei Standardwerkzeuge zur Verfügung:
- die «Verständigkeitsnorm SIA 112/2 Nachhaltiges Bauen, Teil Infrastruktur» sowie
- der Standard «Nachhaltiges Bauen Schweiz» («SNBS Infrastruktur»).
Das ASTRA ist daran, diese Standards in weitere Phasen seines Bauwesens zu integrieren. Bei der Sanierung der Strasse zum Grossen St. Bernhard im Kanton Wallis wird in den kommenden Jahren unter den Grundsätzen der Nachhaltigkeit gearbeitet. Dabei wird der Standard «SNBS Infrastruktur» erstmals angewandt. Die zahlreichen Indikatoren dieses Standards decken nicht nur die angesprochenen Themen ab, sondern auch weitere wie die Kreislaufwirtschaft, CO2-optimiertes Bauen und Umweltmassnahmen bei Bauprojekten.
Am Grossen St. Bernhard wird die Ressourcen- und Materialwirtschaft frühzeitig in das Projekt eingebracht. So können Kreisläufe geschlossen und negative Auswirkungen minimiert werden. Es werden Umweltmassnahmen ins Auge gefasst, indem etwa belastete Standorte abgeklärt werden, oder mit dem Bau einer Strassenabwasserreinigungsanlage Oberflächengewässer besser geschützt werden.
Ausführliche Informationen zum Projekt am Grossen St. Bernhard finden sich in der ASTRA-Jahrespublikation.
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