Roadmap Elektromobilität: Die nächste Etappe kommt

Die Elektromobilität in der Schweiz entwickelt sich stetig weiter. Und mit ihr wachsen die Anforderungen u. a. an die Ladeinfrastruktur und den Fahrzeugmarkt. Um den Wandel zu unterstützen, wird die Roadmap bis ins Jahr 2030 weitergeführt. Guido Biaggio, Vize-Direktor des ASTRA, gibt einen Einblick in die nächste Phase und in das Engagement des ASTRA.

Die Roadmap Elektromobilität ist ein wichtiges Instrument, um die Verbreitung von Elektrofahrzeugen in der Schweiz zu unterstützen. Seit ihrer Lancierung durch den Bund (Federführung bei den Bundesämtern für Strassen bzw. Energie) haben sich zahlreiche Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammengeschlossen, um gemeinsam die Elektromobilität voranzutreiben. Nun steht die nächste Phase bis 2030 an. Eine eigens eingesetzte Spurgruppe erarbeitet aktuell die Ziele für die kommende Etappe.

Wie werden die Weichen für die Zukunft gestellt? Welche Rolle spielt das ASTRA dabei? Guido Biaggio, Vize-Direktor des ASTRA, gibt einen Einblick in die laufenden Arbeiten.

Die aktuelle Etappe der Roadmap Elektromobilität läuft bis 2025. Warum wurde entschieden, sie bis 2030 weiterzuführen?

Verkehrsexpertinnen und -experten sind sich einig: Die Zukunft des motorisierten Strassenverkehrs ist elektrisch und CO2-frei. Wir wollen das Potenzial der Elektromobilität daher gezielt erschliessen. Dies kann und will der Bund jedoch nicht im Alleingang bewältigen. Die Roadmap Elektromobilität bringt unterschiedliche Akteure zusammen, die mit individuellen Massnahmen zur Weiterentwicklung der Elektromobilität in der Schweiz beitragen. Dieses Erfolgsmodell wollen wir weiterführen und in der nächsten Etappe auch Lastwagen, leichte Nutzfahrzeuge und öV-Busse einbeziehen.

Was hat die Roadmap Elektromobilität in den letzten fünf Jahren bewirken können?

Heute ist ein Drittel der neu zugelassenen Fahrzeuge ein Steckerfahrzeug. Vor fünf Jahren war es lediglich jedes zwanzigste. Mit fast 16’000 allgemein zugänglichen Ladestationen verfügt die Schweiz mittlerweile über eines der dichtesten Ladenetze Europas. Zudem wird auf allen Ebenen diskutiert, was nutzerfreundliches und netzdienliches Laden bedeutet – sei es zu Hause, am Arbeitsort oder unterwegs. Dies zeigt, dass die Elektromobilität in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen hat und auch wertvolle Impulse liefert, damit die Roadmap flexibel und zukunftsorientiert weiterentwickelt werden kann.

Welche Hauptziele stehen für die nächste Etappe der Roadmap im Vordergrund?

Dem Bund ist es wichtig, Ziele nicht top-down zu formulieren. Aus diesem Grund diskutieren aktuell Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden die möglichen Ziele. Sie stellt sich unter anderem folgende Fragen: Wie können Lademöglichkeiten flächendeckend, nutzerfreundlich und wirtschaftlich nachhaltig ausgebaut werden? Welche Lösungen braucht es, um das Stromnetz auf den Bedarf der Elektromobilität vorzubereiten? Wie kann das Vertrauen in den Markt gestärkt werden? Die Antworten auf diese Fragen liefern eine wichtige Grundlage für die Ziele der neuen Etappe der Roadmap.

Welche Rolle wird das ASTRA in der Umsetzung der Roadmap spielen und wo sehen Sie den grössten Handlungsbedarf?

Eine zentrale Voraussetzung für die Elektrifizierung des Verkehrs ist eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur. Das ASTRA engagiert sich seit Jahren für den Aufbau eines Schnellladenetzes entlang der Nationalstrassen. Bereits 43 Rastplätze sind mit Schnellladestationen ausgestattet, weitere 57 werden folgen. Zudem stellt das ASTRA ungenutzte Flächen für den Bau von Schnellladehubs zur Verfügung. Auch für E-LKW soll eine adäquate Ladeinfrastruktur bereitgestellt werden. Derzeit evaluieren wir den Bedarf und prüfen, wo entsprechende Standorte eingerichtet werden könnten.

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