Ersatzmassnahmen schaffen wertvollen Lebensraum
Das ASTRA kompensiert Auswirkungen des Infrastrukturausbaus auf die Umwelt und setzt sich für eine naturverträgliche Infrastruktur ein. So wurde als Ersatzmassnahme für das Entfernen von Wildhecken für den Bau des neuen Autobahnwerkhofs in Bern in der gleichen Gegend wertvollen Lebensraum geschaffen.
Infrastrukturen wie die Nationalstrassen sind essenziell für unsere Wohlfahrt und unser Wohlbefinden. Dasselbe gilt aber auch für die Natur und die Erhaltung von wichtigen Landschaften. Ein nicht immer ganz einfacher Spagat.
Neuer Lebensraum als Ersatz für Wildhecken
Der Autobahnwerkhof Bern, in unmittelbarer Nähe des Autobahndreiecks Wankdorf, war stark sanierungsbedürftig. Von 2015 bis 2018 wurde er als Holzbau neu erstellt. Dafür mussten einige Wildhecken dauerhaft entfernt werden. Das ASTRA als Bauherr musste diesen Verlust mit einer Ersatzmassnahme kompensieren. Im Wyssloch, vis-à-vis des Zentrum Paul Klee auf der gegenüberliegenden Seite der Autobahn, konnte eine geeignete Fläche gefunden werden. Diese Fläche gehört der Stadt Bern, die Ersatzmassnahmen wurden deshalb in enger Zusammenarbeit geplant. «Die Suche nach geeigneten Flächen im urbanen Raum ist nicht immer ganz einfach», sagt Andri Sinzig, Bereichsleiter Projektmanagement bei der Filiale Thun des ASTRA und verantwortlich für den Bau des Autobahnwerkhofs und die Ersatzmassnahmen. Im Wyssloch hatte es schon Lebensraum für verschiedene Tiere, allerdings fehlten insbesondere geeignete Fortpflanzungsorte für Amphibien. Unter der Leitung von Biologen wurden hier in der ersten Hälfte 2025 drei neue Weiher gebaut, mehrere artenreiche Wiesen angesät und ökologische Kleinstrukturen wie Wurzelstöcke, Ast- und Steinhaufen angelegt. Zudem wurde ein Teil des Wysslochbachs offengelegt. Die Weiher bieten Lebensraum für einheimische Amphibien und weitere Tierarten. Die Kleinstrukturen dienen verschiedenen Tierarten als Unterschlupf- und Überwinterungsmöglichkeit. «Schon kurz nach Bauende konnten wir in einem Weiher die ersten Kaulquappen entdecken», freut sich Andri Sinzig.

Sorge tragen zu sensiblen Lebensräumen
Die neuen Lebensräume liegen direkt an einem beliebten Spazierweg. Deshalb wurden Bänke aufgestellt, damit Passanten Platz nehmen und die Tiere beobachten können. So entsteht nicht nur wertvoller Lebensraum für Tiere, auch die Bevölkerung profitiert davon und hat die Möglichkeit, seltene Arten zu sehen. Damit es den Tieren auch in Zukunft gut geht, müssen die Flächen regelmässig unterhalten werden. Dieser Unterhalt wird durch die Stadt Bern wahrgenommen und vom ASTRA für die ersten fünfzehn Jahre finanziert. Nebst dem Unterhalt der Lebensräume müssen die Flächen frei von invasiven, gebietsfremden Pflanzen gehalten werden. So kann der Strukturreichtum dieser neuen Lebensräume erhalten werden und viele Generationen – von Tieren und Menschen – können sich an den neuen Lebensräumen erfreuen.








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