Tagfahr- oder Abblendlicht?

Die Frage scheint schnell beantwortet. Am Tag genügt das Tagfahrlicht. Nachts braucht es das Abblendlicht. So weit, so einfach. Doch ist es in der Praxis auf der Strasse tatsächlich so klar? Nicht ganz!

Mit Tagfahrlicht ist die Lichtpflicht bei «Tageshelle» erfüllt. Wenn es tagsüber regnet, schneit, Nebel hat, dämmert oder in einem Tunnel, genügt es nicht mehr, wir müssen das Abblendlicht einschalten. Ganz genau so, wie es bereits vor der Einführung der Lichtpflicht am Tag 2014 die Regel war.

Viele Autos nehmen uns die Beantwortung der Beleuchtungsfrage ab. Sie sind mit einem Lichtsensor ausgerüstet, welcher – korrekt eingestellt – zuverlässig auf die aktuellen Lichtverhältnissen reagiert und die entsprechende Beleuchtung einschaltet. Trotzdem sieht man auf den Strassen viele Autos, an denen zum Beispiel im Tunnel oder bei Regen nur das Tagfahrlicht eingeschaltet ist. Dafür wird es mehrere Gründe geben. Einer dürfte allzu menschlich sein: Vergesslichkeit. Deshalb die Bitte an uns alle, beim Fahren bewusst an die richtige Beleuchtung zu denken. Sie dient der Sicherheit, denn wir werden besser gesehen. Das ist der Grundgedanke hinter der Lichtpflicht. Auch am helllichten Tag erkennt das menschliche Auge ein beleuchtetes Fahrzeug besser. Wir können Art und Geschwindigkeit sowie die Distanz zum entgegenkommenden Fahrzeug viel besser einschätzen, wenn dieses – insbesondere vorne – beleuchtet ist. Sind die Lichtverhältnisse schlechter, eben dann wenn es nicht mehr «taghell» ist, brauchen unsere Augen die Hilfe des Abblendlichts inklusive der Rückleuchten

Das Lichtobligatorium für Motorfahrzeuge ist ein Erfolg in der Verkehrssicherheit. Bereits kurz nach seiner Einführung 2014 hat eine quantitative Untersuchung eine markante Reduktion von Schwerverunfallten nachgewiesen. Seit Frühling 2022 gilt Lichtpflicht am Tag deshalb auch für E-Bikes, eine Massnahme zur Senkung der hohen Unfallzahlen mit Elektrovelos.

Übrigens: Fahren mit dem korrekten Licht macht die Strassen nicht nur sicherer, es spart auch Geld. Wer vergisst, von Tagfahr- auf Abblendlicht umzuschalten, muss mit 40 Franken Busse rechnen.

2 Kommentare
  1. Peter sagte:

    Nur mit Abblendlicht ist das Auto von Vorne und von Hinten in jeder Situation sichtbar. Tagfahrlicht braucht es nicht! Zündung Ein – Lichter sind Ein!
    Ich fahre wie auch die Skandinavier seit 50 Jahren so herum.

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  2. DonCello sagte:

    Das mit dem Lichtsensor ist leider ein Trugschluss. Bei Tageslicht und Nebel kann der Sensor den Nebel nicht erkennen und schaltet somit kein Abblendlicht ein- sehr gefährlich!
    Und dass die Autofahrer überhaupt auf Automatik schalten ist noch der grössere Irrtum. Die meisten fahren Tag und Nacht mit Tagfahrlicht herum. Hinten Dunkel.

    Das Lichtobligatorium wurde nur erfunden, um Autofahrer in zwei neuen Varianten zu büssen:
    1. Busse bei Nichteinschalten (v.a. bei älteren Autos)
    2. Busse, wenn vor lauter Licht-Einschalten die Lampen durchbrennen, man das aber am Tag nicht merkt. In der Nacht dann kein Licht und dann nicht nur Busse, sondern auch wirklich gefährlich.

    Sogar die Österreicher haben diesen Quatsch wieder abgeschafft!

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