CCS, Typ 2, CHAdeMO – Und wie lade ich jetzt mein Elektroauto?

Der Sommer und damit die Zeit für Reisen aller Art steht vor der Tür! Damit die Ferien auch mit dem Elektroauto entspannt ablaufen, ist es wichtig zu wissen, wie der Akku des Autos wieder aufgeladen werden kann. Dieser Blogbeitrag verschafft einen Überblick.

Die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Wer neu in die Welt der Elektromobilität einsteigt, sieht sich mit vielen Fragen konfrontiert: Wie lade ich den Akku meines neuen Autos? Welche Kabel brauche ich dafür? Und was bedeuten eigentlich Typ 2, CCS und CHAdeMO? Der nachfolgende Text liefert Antworten.

AC/DC oder auch Wechselstrom und Gleichstrom

Ein Elektroauto kann auf zwei verschiedene Arten geladen werden. Da gibt es zunächst das Laden mit Wechselstrom (AC-Laden). Mit Wechselstrom wird zum Beispiel an der heimischen Wallbox oder auch an Ladestationen im städtischen Gebiet – bspw. im Parkhaus des Einkaufszentrums oder auf öffentlichen Parkplätzen – geladen. Eine volle Ladung des Akkus an AC-Ladern dauert mehrere Stunden und wird deshalb z.B. über Nacht oder bei längeren Standzeiten durchgeführt. Um das Auto mit Gleichstrom (DC-Laden) zu laden, wird hingegen eine der sogenannten Schnellladestationen (SLS) verwendet. Eine Ladung mit Gleichstrom nimmt dabei deutlich weniger Zeit in Anspruch. Die meisten modernen Elektroautos können ihren Akku an SLS innert 20 – 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen, was für eine Strecke von mehreren hundert Kilometern ausreicht (abhängig vom Modell). DC-Ladungen müssen an speziellen Ladesäulen vorgenommen werden, die das Stromnetz nicht überlasten.

Welche Anschlüsse gibt es?

Auf dem europäischen Markt für Elektroautos sind heute drei Ladeanschlüsse vertreten: CHAdeMO, Typ 2 und CCS. Der CHAdeMO-Stecker wurde in Japan entwickelt und ist im ostasiatischen Raum weit verbreitet. Er ist für Schnellladevorgänge mit einer Ladeleistung von bis zu 100 kW konzipiert. In Europa findet er nur noch in wenigen Autos aus japanischer und koreanischer Herstellung Verwendung, weshalb die entsprechenden Kabel auch immer seltener an SLS zu finden sind. Hierzulande sind der Typ 2- und der CCS-Stecker über die letzten Jahre zum Standard geworden. Der Typ 2-Anschluss wird für das langsamere AC-Laden mit einer Ladeleistung von 11 oder 22 kW verwendet. Ein Typ 2-Kabel wird von den meisten Autoherstellern mitgeliefert, da Ladestationen mit Gleichstrom nur sehr selten mit eigenen Kabeln ausgestattet sind. Ganz anders sieht das bei Ladungen über den CCS-Anschluss aus. Dieser wird für Schnellladungen mit Gleichstrom verwendet. CCS steht für «Combined Charging System»; er setzt sich aus dem normalen Typ 2-Anschluss und zwei zusätzlichen DC-Ladepolen zusammen. Neben diesem Vorteil bietet CCS auch eine wesentlich höhere Ladeleistung. An modernsten SLS können kompatible Elektroautos mit einer Leistung von bis zu 400 kW geladen werden. Eine derartige Ladeleistung verlangt neben eigenen Ladesäulen auch eigene Kabel. Diese sind relativ dick, wassergekühlt und im Gegensatz zu den Typ 2-Kabeln fest an den SLS verbaut.

Ein CCS-Stecker.

Der CHAdeMO-Anschluss.

Und welchen Anschluss hat mein Auto?

Die allermeisten Elektroautos, die in Europa heutzutage verkauft werden, verfügen über einen CCS-Anschluss. Sie sind also sowohl für AC- wie auch für DC-Ladungen ausgelegt. Eine Ausnahme bilden wie erwähnt vereinzelte Modelle von asiatischen Herstellern, welche nach wie vor auf CHAdeMO setzen. Weiterhin gibt es auch einige wenige europäische Modelle, die nur über einen Typ 2-Stecker verfügen und daher keine Möglichkeit für Schnellladungen bieten. Dabei handelt es sich oft um kompakte Autos mit kleinen Batteriegrössen, welche nicht für Fahrten über grosse Distanzen, sondern eher für die tägliche Pendelstrecke in der Stadt ausgelegt sind. Das ASTRA empfiehlt vor der ersten längeren Ausfahrt zu überprüfen, welchen Anschluss Ihr neues Elektroauto besitzt, damit Sie immer die passende Ladesäule wählen können. So steht der nächsten Reise – auch mit dem E-Auto – nichts mehr im Wege!

Wo finde ich Ladestationen

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) treibt den Ausbau der Ladeinfrastruktur kontinuierlich voran. In der Schweiz soll eines der dichtesten Ladenetze Europas entstehen. Unter anderem werden bis 2030 alle 100 Rastplätze entlang der Nationalstrassen mit Schnellladestationen (SLS) ausgerüstet. Auch an vielen Raststätten sind SLS zu finden. Als Ergänzung zu der im Navigationssystem der Elektroautos integrierten Routenplanung empfiehlt sich vor der Abfahrt ein Blick auf http://www.ich-tanke-strom.ch/, wo auf einer Karte alle Ladestationen (AC- und DC-Ladung) und die vorhandenen Kabel bzw. Anschlüsse ersichtlich sind.

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