Mehr Platz auf der A6 dank Pannenstreifenumnutzung

Seit August 2024 ist die Pannenstreifenumnutzung auf der A6 zwischen Wankdorf und Muri in Betrieb. Erste Ergebnisse der Wirkungskontrolle zeigen, dass die Staus abgenommen haben und die Sicherheit gestiegen ist.

Seit August 2024 wird zwischen Wankdorf und Muri der Pannenstreifen während der Hauptverkehrszeiten als zusätzliche Fahrspur genutzt. Ziel dieser Massnahme des Bundesamtes für Strassen ASTRA ist es, den Verkehrsfluss zu verbessern und die Sicherheit zu erhöhen.

Um die Auswirkungen der Pannenstreifenumnutzung messen zu können, wurden vor dem Baustart sowie rund ein halbes Jahr nach Inbetriebnahme verschiedene Verkehrsdaten untersucht. Um die Verkehrsflüsse messen zu können, wurden nebst den bestehenden Zählstellen von ASTRA, Kanton und Stadt Bern weitere temporäre Zählstellen eingerichtet.

Übersicht der Verkehrsmessstellen.

Flüssiger und sicherer Verkehr

Die Wirkungskontrolle bestätigt, dass die Ziele weitgehend erreicht wurden. In den Spitzenstunden konnte die Reisezeit um 10 bis 20 Prozent verkürzt und die Staus reduziert werden. „Wir sehen, dass der Verkehrsfluss heute insgesamt stabiler ist als vor der Inbetriebnahme“, erklärt Bereichsleiter Andri Sinzig. Noch wichtiger als der reine Zeitgewinn ist vielmehr die dadurch gewonnene Zuverlässigkeit und Gleichmässigkeit, denn gefährliche Situationen und Unfälle entstehen häufig bei plötzlich auftretenden Staus mit abrupten Bremsmanövern. Diese Stausituationen konnten dank der Pannenstreifenumnutzung stark reduziert werden. Falls es doch mal zu Rückstaus kommt, kann sich der Verkehr vor den Ausfahrten nun auf dem Pannenstreifen aufkolonnieren und behindert den Autobahnverkehr weniger. All das wirkt sich positiv auf die Verkehrssicherheit aus, denn es gilt: Flüssiger Verkehr ist sicherer Verkehr.

Positiv fällt zudem die Akzeptanz der Massnahme aus. Verkehrsteilnehmende reagieren gut auf die neue Spurführung, die Signalisation funktioniert zuverlässig, und die technischen Anlagen haben sich im Betrieb bewährt. Bei eingeschaltetem Pannenstreifen nimmt dieser rund 15–20 Prozent des Verkehrs auf. Über die gesamte Strecke doch eine beträchtliche Menge, wenn man bedenkt, dass der Pannenstreifen ja primär für den ein- und ausfahrenden Verkehr gedacht ist.

Die Situation unter Beobachtung

Herausforderungen bestehen dennoch. Durch den flüssigeren Verkehr erhöht sich der Druck auf die Anschluss Bern-Ostring und auf den Zubringer Rüfenacht, weil dort der gleiche Verkehr in kürzerer Zeit ankommt. „Wir müssen anerkennen, dass sich die Verkehrsteilnehmenden zuerst an die PUN gewöhnen mussten. Zudem haben wir festgestellt, dass in den genannten Regionen noch kleinere Optimierungen zu Gunsten des Verkehrsflusses notwendig sind. Dies benötigt seine Zeit“, betont Andri Sinzig. Eine zweite Wirkungskontrolle in ein paar Monaten soll deshalb weitere Hinweise liefern, wie sich der Verkehr mit den neuen Verhältnissen entwickelt und wo allenfalls noch Anpassungen nötig sind.

Erstes Fazit ist positiv

Das Fazit vom ASTRA fällt insgesamt klar positiv aus: Die Pannenstreifenumnutzung auf der A6 trägt entscheidend dazu bei, die bestehende Infrastruktur effizienter zu nutzen. Sie sorgt für mehr Platz, weniger Stau und erhöhte Sicherheit. Gleichzeitig bleibt die Wirkungskontrolle ein wichtiges Instrument, um die Massnahme weiter zu optimieren und mögliche Konflikte rechtzeitig zu erkennen.

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