Arbeiten im Dunkel der Nacht
Nachtsperrungen sind mittlerweile unerlässlich für den Unterhalt des Nationalstrassennetzes. Wieso das so ist, woran nachts auf der Autobahn gearbeitet wird und weshalb ein gezielter Ausbau notwendig ist, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Die Bedeutung der Nationalstrassen für den Strassenverkehr ist immens: Obwohl sie nur rund 3 Prozent des gesamten Strassennetzes ausmachen, wickeln sie knapp 45 Prozent des Strassenverkehrs in der Schweiz ab. 2023 wurden auf dem gesamten Nationalstrassennetz 29,6 Mrd. Fahrzeugkilometer zurückgelegt. Und der Verkehr nimmt stetig zu: seit 1990 hat sich die Fahrleistung auf den Nationalstrassen verdoppelt. Für notwendige Sanierungsmassnahmen wie der Ersatz des Deckbelags stellt diese Entwicklung eine grosse Herausforderung dar: Für solche Arbeiten müssen Spuren gesperrt werden. Tagsüber führt dies aber zu grossen Beeinträchtigungen des Verkehrs auf dem betroffenen Autobahnabschnitt, aber auch auf den übrigen Strassen der Region.
Unverzichtbare Nachtarbeit
Nachtsperrungen sind deshalb unerlässlich, um die Sicherheit und Funktionsfähigkeit des Nationalstrassennetzes zu gewährleisten. Seit gut 15 Jahren hat das ASTRA deshalb den Anteil an Nachtarbeit kontinuierlich erhöht und arbeitet heute, wenn immer möglich und volkswirtschaftlich vertretbar während der Nachtstunden. So können dringend notwendige Wartungs- und Bauarbeiten durchgeführt werden, ohne den Tagesverkehr zu beeinträchtigen. Gleichzeitig ermöglicht dies den Teams, effizient und sicher zu arbeiten.
Ein illustratives Beispiel von Nachtarbeiten zeigt das Video von den Instandsetzungsarbeiten auf der A1 in St. Gallen:
Zu den häufigsten Nachtarbeiten gehören die Instandsetzung von Fahrbahnbelägen, das Reparieren von Brücken und Tunneln sowie das Warten und Erneuern von Verkehrsleitsystemen. Strassenbeläge werden regelmässig überprüft und bei Bedarf erneuert, um Spurrillen und andere Schäden zu beheben, die die Sicherheit beeinträchtigen könnten. Auch Brücken und Tunnel brauchen regelmässige Inspektionen und Wartungen, um stabil und sicher zu bleiben. Verkehrsleitsysteme, wie Schilder und Signalanlagen werden überprüft und aktualisiert, um den Verkehr möglichst reibungslos zu lenken. Eine weitere wichtige Tätigkeit ist das Reinigen der Tunnels, wie der Blogbeitrag «E suuberi Sach»: Frühlingsputz im Bareggtunnel anschaulich aufzeigt.
Herausfordernde Nachtarbeit, innovative Lösungen und gezielter Ausbau
Nachtsperrungen sind notwendig und bringen Vorteile mit sich. Sie sind aber auch eine erhebliche Herausforderung. Eine der grössten besteht darin, die Arbeiten innerhalb des begrenzten Zeitfensters abzuschliessen, um Verzögerungen und Störungen im morgendlichen Berufsverkehr zu vermeiden. Eine präzise Planung und Koordination ist deshalb unerlässlich. Auch müssen umfassende Sicherheitsmassnahmen getroffen werden, um die Arbeitenden zu schützen. Zudem verursachen Nachtarbeiten oft Lärm, den das ASTRA stets so kurz wie möglich zu halten versucht.
Eine Alternative zu den Nachtarbeiten bietet seit kurzem die ASTRA-Bridge, die derzeit auf dem A1-Abschnitt Recherswil–Luterbach in Fahrtrichtung Zürich steht. Mit der Brücke können Belagsarbeiten tagsüber vorgenommen werden, ohne dass der Verkehrsfluss durch Sperrungen oder Umleitungen gestört wird: die Arbeiten finden unter der Brücke statt, während dem der Verkehr über die Brücke rollt, wie im Video zu den Deckbelagsarbeiten anschaulich gezeigt wird. Durch die Trennung von Verkehr und Bauarbeitenden kann die Sicherheit letzterer gesteigert werden. Ebenfalls können lärmintensive Arbeiten tagsüber erfolgen, was die Anwohnenden entlastet.
Nichtdestotrotz bleibt der Unterhalt der Nationalstrassen bei laufendem Verkehr eine schwierige Aufgabe. Insbesondere auf stark belasteten Agglomerationsstrecken. Mit den geplanten STEP-Projekten behält das Nationalstrassennetz seine Unterhaltsfähigkeit auch in Zukunft, es bleibt resilient und kann seine Aufgabe – das Aufnehmen der Verkehrsströme – auch zukünftig erfüllen.
Guten Tag
Die Nachtsperrung auf der A1 zwischen einer Ausfahrt nach Lausanne und Estavayer über Payerne war eine schlimme Zumutung und es fehlt mir vorab an die entsprechende Information.
In der Nacht vom Donnerstag 14.11.24, ca. 24 Uhr waren wir von Genf zurück nach Bern auf der A1 unterwegs. Ca. nach Lausanne hörte die Autobahn plötzlich auf (ein Baustellenauto überholte mich und zeigte hinten plötzlich eine Sperrung) Ich musste rechts sofort die Ausfahrt nehmen. Dann wurden wir durch ein erstes Dorf und dann durch Wälder und Landschaften und weitere Dörfer geschickt mit dem Hinweis über Payerne zu fahren. Die Strassen waren zum Teil schmal und es hatte auch in der Gegenrichtung sehr viele riesige LKWs, welche wahrscheinlich in der Gegenrichtung ebenfalls diese Umleitung machen mussten.
Gerne möchte ich
1. den Grund und die Dauer dieser Sperrung wissen und
2. warum erfolgte die Umleitung nicht via Autobahn über Fribourg nach Bern von der Abzweigung nach Fribourg aus?
3. Oder nach Lausanne zurück auf der A1 zur Abzweigung nach Fribourg per Autobahn?
Gerne erwarte ich Ihre Antworten.
Mit freundlichen Grüssen, Beatrice Müller