Ein Testlauf für Photovoltaik an der Autobahn A16
Solarpanels, die vertikal, parallel zum Boden oder drehbar sind: Das Bundesamt für Strassen testet acht Layouts beim Delsberg-West.
Das Bundesamt für Strassen hat sich im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2050 das Ziel gesetzt, 47 GWh Strom für seinen Eigenbedarf bis 2035 zu produzieren. Dazu testet das ASTRA mit einem Pilotprojekt an der Autobahn A16, ob Photovoltaik-Panels auf Autobahnböschungen nützlich wären.
Mehrere Kriterien waren für die Auswahl des Geländes ausschlaggebend, wie die Zugänglichkeit, die potenzielle Verkehrsbeeinträchtigung, die Nähe zum Werkhof (sodass Erschliessungsinfrastrukturen zur Verfügung stehen) sowie das Personal, das die Kontrolle und das Monitoring der Anlage übernehmen wird. Dieser Standort wurde ausgewählt, weil an dieser Böschung Pflanzen wachsen und das Gras gepflegt werden muss, weil Arbeiten durchgeführt werden können, ohne andere zu stören, und wegen seiner Ausrichtung zur Sonne und seiner Nähe zur Infrastruktur für die Einspeisung von Energie ins Netz. Der erzeugte Strom wird übrigens vom Werkhof genutzt werden, da das ASTRA keinen Strom verkaufen darf.
Acht Layouts im Test
In diesem Projekt werden verschiedene Layouts in genau definierten Zonen getestet.
Die Zone A besteht aus 2 Wänden mit vertikalen Solarpanels, die der Neigung folgen und in einem Abstand von 7 Metern stehen, um Schattenwurf zu vermeiden. Dieses Layout hat geringere Auswirkungen auf den Boden und ist mit der Biodiversität besser verträglich.
In der Zone B findet sich eine Reihe von Panels mit drehbaren Ständern, sodass die Panels je nach Jahreszeit so ausgerichtet werden können, dass die Produktion maximiert wird. Bei diesem Layout kann die Position der Panels für den Unterhalt geändert werden. Um mehrere Breiten zu testen, gibt es verschiedene Abstände zwischen jeder Linie.
Die Zone C besteht aus zwei «Standard»-Reihen, d. h. nach Südwesten ausgerichteten Panels, die der Hangneigung folgen. Zwei verschiedene Höhen werden verglichen, um die Biodiversität unterhalb der Panels zu beobachten und den Zugang der Werkhofangestellten für den Unterhalt des Bodens zu testen. Ausserdem werden zwei Arten von Ständern getestet.
Die Zone D besteht aus einer ersten, V-förmigen Reihe Solarpanels (D1), die den Unterhalt darunter erleichtert, und einer zweiten, umgekehrt V-förmigen Reihe von Panels (V2), die leichter von Schnee befreit und gereinigt werden kann und die gegen Ost-West einen höheren Ertrag aufweist.
Schliesslich ist für die Zone E ein Kontrollsystem mit zwei Achsen vorgesehen. Dieser bifaziale Baum mit Tracker ermöglicht eine Steigerung der Produktion um bis zu 43 %. Das System ist für 52 Quadratmeter Panels mit einem 5 Meter hohen Pfosten konzipiert.
Um zu beurteilen, welche Layouts am rentabelsten sind, wird das ASTRA unter anderem die Stromerzeugung, den nötigen Unterhalt und die Auswirkungen auf die Biodiversität überwachen. Die ersten Schlüsse können in zwei Jahren gezogen werden, sodass jede Jahreszeit zweimal durchlaufen wird.
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