Die grosse Ausbaggerung eines Schlammsammlers

Der Rütibach fliesst aus den Schwyzer Voralpen in die Linthebene. Ein Auffangbecken in der Gemeinde Reichenburg dient als Kiesfänger und Schlammsammler. Das Becken muss regelmässig geleert werden. Dies gestaltet sich recht aufwendig.

Der Kies- und Schlammsammler Rütibach in Reichenburg gehört seit einigen Jahren dem ASTRA, nachdem dieser vom Kanton Schwyz übernommen wurde. Er wurde 1971 mit einem Volumen von rund 17’000 m3 angelegt und erstreckt sich über eine Länge von rund 150 Metern. Bis vor Kurzem befanden sich ca. 7000 m3 Sedimente im Becken, womit dieses bei starken Regenfällen zu überlaufen droht.

Beim Einlauf des Rütibachs ins Becken fällt unmittelbar der Kies an, während sich der Lehm erst weiter vorne in der Mitte des Beckens ablagert. Dadurch werden nach ein oder zwei Starkregenereignissen immer wieder teure Sofortmass­nahmen notwendig, weil das Becken schnell wieder randvoll ist. Durch den Klimawandel werden die zeitlichen Abstände zwischen den Ausräumaktionen tendenziell immer kürzer.

Auch die Natur hat das Becken zwischenzeitlich bereits ein Stück weit erobert, was mitunter ein beachtlicher Schilfwuchs veranschaulicht. Dieser ist zwar hübsch anzusehen und der Biosphäre zuträglich, kann aber im Falle eines Naturereignisses bezüglich Sicherheit zum Bumerang für Anwohnende und Verkehrsteilnehmende werden.

Im Juni 2024 liess das ASTRA darum bis zu 3000 m3 Sedimente aus dem Becken ausbaggern, um wieder Platz für neu anfallendes Material zu schaffen. Das Material wird anschliessend von einem Bauernhof übernommen und auf den Feldern verwendet.

Aufgrund der grossen Fläche des Beckens und dessen Tiefe von bis zu drei Metern gestaltete sich diese Teilräumung relativ komplex. Zudem sind für die Bergung von Kies und Schlamm unterschiedliche Gerätschaften notwendig. Eine Spezialfirma musste mit amphibischen Fahrzeugen inklusive einem Schwimmbagger anrücken, um an die schlammigen Sedimente zu kommen und diese aus dem Becken zu befördern. Für Letzteres wurde gar extra ein Förderband eingerichtet.

Das amphibische Fahrzeug.

Nach wenigen Wochen Arbeit ist die Räumung abgeschlossen. Bis zum nächsten Mal.

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