Eine Autobahnbrücke für Fussgängerinnen und Fussgänger

Das eindrucksvollste Bauobjekt beim 6-Streifen-Ausbau Luterbach – Härkingen ist die 220 Meter lange, 25’000 Tonnen schwere Aarebrücke bei Wangen an der Aare. Unterhalb der Fahrbahnplatte entsteht ein Fussgängersteg, der als Wanderwegverbindung dient.

Die A1 wird zwischen Luterbach und Härkingen auf sechs Fahrstreifen ausgebaut. Projektleiter André Grieder stellt eines der wichtigsten Bauobjekte im «Los West», der ersten Etappe, vor: die Aarebrücke bei Wangen a. Aare. Sie ist zugleich eines der anspruchsvollsten Objekte im gesamten Projekt: «Wir bauen hier eine ganz neue Brücke neben die bestehende. Ihre Fundamente und Brückenpfeiler werden im Wasser gebaut, den Fluss können wir ja nicht anhalten. Der Flussgrund ist sehr sandig, wodurch das Bauen noch erschwert wird.»

 

Das ASTRA baut zwar überwiegend, aber nicht ausschliesslich für den motorisierten Verkehr. Die Förderung des Langsamverkehrs – dazu gehören der Velo- und Fussverkehr– ist ein zentraler Aspekt. Ein Beispiel dafür ist der Fussgängersteg, der unterhalb der neuen Aarebrücke entsteht. Über ihn können die Anwohnerinnen und Anwohner aus den umliegenden Gemeinden, etwa Wiedlisbach, Deitingen und Wangen a.A., bequem von einem Ufer zum anderen gelangen. Dabei sind sie durch die geschickte Konstruktion nicht nur vor dem über ihren Köpfen dahinrauschenden Verkehr geschützt, sondern auch vor Regen. André Grieder führt das weiter aus: «Die bestehende Brücke hatte für Fussgänger überhaupt keinen Mehrwert. Wir haben bei der Planung der neuen Brücke überlegt, wie man einen solchen Mehrwert schaffen könnte. Ich glaube, dass wir hier eine attraktive Lösung gefunden haben.» Der Steg wird nach dem Bau der Autobahnbrücke als filigrane Stahlkonstruktion erstellt und montiert. Er fügt sich ausserdem in das Wanderwegnetz der Region ein: Zukünftig gelangen Wanderlustige über einen stufenlosen Zugang direkt von den umliegenden Wegen auf den neuen Steg und zum anderen Ufer.

Die neue Aarebrücke wird 220 m lang sein.

220 Meter wird die neue Aarebrücke lang sein. Wiegen wird sie 25’000 Tonnen – das entspricht etwa dem Gewicht von 140 ausgewachsenen Blauwalen. Oder dem von fast 11’000 Elektrofahrzeugen à je 2’300 Kilo.

Die Bauarbeiten dauern etwa zwei Jahre. Wenn die neue Brücke 2027 fertig ist, wird der Verkehr von der alten auf die neue Brücke umgeleitet, damit man dort sanieren kann: «Die bestehende Aarebrücke aus den 1960er Jahren muss neu markiert und mit Lärmschutzwänden ausgestattet werden. Auch ein Deckbelagsersatz ist nötig. Da verbauen wir eine Variante, die besonders schallabsorbierend ist», erläutert André. Und voraussichtlich 2028 fahren Autos, Lastwagen, Motorräder und Kleintransporter dreispurig über die sanierte Brücke in Richtung Bern und dreispurig über die neue Brücke in Richtung Zürich.

Das Projekt zum Ausbau auf sechs Spuren zwischen Luterbach und Härkingen

Was wird gemacht? Zur Beseitigung des Engpasses auf einer der wichtigsten und meistbefahrenen Verkehrsadern der Schweiz wird pro Richtung ein zusätzlicher Fahrstreifen gebaut. Die Autobahnanschlüsse von Egerkingen und Oensingen werden so umgestaltet, dass deutlich weniger Verkehr durch die Ortschaften fahren muss. Aber es entsteht nicht nur Neues: Die vier vorhandenen Fahrstreifen werden saniert. Hinzu kommen Arbeiten an zahlreichen Über- und Unterführungen und Lärmschutzwänden. Umweltmassnahmen wie der Bau von zwei Wildtierkorridoren und die Renaturierung des Russbachs sind ebenfalls Teil des über eine Milliarde Franken schweren Grossprojekts. Weitere Informationen finden Sie hier: A1 Luterbach–Härkingen 6-Streifen-Ausbau

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