Es braucht schon Beton und Stahl, aber auch viele Kabel und Fingerspitzengefühl
In der Projektumsetzung des ASTRA treffen zwei Welten aufeinander: Bau- und Elektroingenieurwesen. Inwiefern sich ihre Aufgaben unterscheiden – und weshalb es beide braucht – lesen Sie hier.
Für die Realisierung von Infrastrukturprojekten braucht es im Bundesamt für Strassen (ASTRA) zwei zentrale Fachbereiche: Bau und BSA (Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen). Während der Bau klassisches Bauingenieurwesen abdeckt, verantwortet der Bereich BSA die technische Infrastruktur – von Beleuchtungs-, Lüftungs- und Brandmeldeanlagen bis hin zu Signalisationen oder Notruftelefonen. Beide Disziplinen sind unverzichtbar für eine sichere und zuverlässige Nationalstrasseninfrastruktur.
Ähnliche Aufgaben – unterschiedliche Arbeitsweisen
Die Rollen von Bau- und BSA-Projektleitenden sind sich in vielen Punkten ähnlich, erklären Peter Meier (BSA-Projektleiter) und Hanspeter Hofmann (Bau-Projektleiter) aus der ASTRA-Infrastrukturfiliale Zofingen. Beide Projektleiter übernehmen die Koordination von Planer- und Bauleitungsteams, beschaffen externe Mandate und überwachen Kosten, Termine und Qualität. Je nach Projektumfang gehören dazu viele Sitzungen, in denen Bau und BSA alle Beteiligten zusammenbringen.
Ein markanter Unterschied zeigt sich jedoch in ihrer Arbeitsweise: Der Bereich Bau denkt «analog». Hier gibt es Spielräume bei Mengen und Abläufen. Wird in einer Nacht 80 Meter Belag ersetzt, können es in der nächsten 120 sein – Entscheidend ist, dass die Bilanz stimmt. Bei der BSA dagegen gilt: Entweder funktioniert ein System, oder es funktioniert nicht. Kabel und Systeme müssen exakt zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort angeschlossen werden, sonst steht das System still.
Ein gemeinsames Ziel
Damit Bau und BSA Hand in Hand arbeiten können, braucht es Transparenz und gegenseitiges Verständnis. Während der Bau in der Planung und Beschaffung mehr Freiheiten hat, braucht die BSA von Beginn an exakte Vorgaben, weil ihre Systeme millimetergenau ins Gesamtkonzept passen müssen. Der Projekterfolg hängt davon ab, dass Bau und BSA eng abgestimmt arbeiten. Das bedeutet, Unterschiede transparent zu machen, aktiv anzusprechen und Lösungen zu finden. Fragen wie «Warum kann der Bau noch nicht sagen, welches Gerüst eingesetzt wird?» oder «Warum will die BSA am liebsten allein im Tunnel arbeiten?» sind Teil des Prozesses – entscheidend ist der Dialog. Am Ende zählt, dass beide Disziplinen an einem Strang ziehen, da sind sich beide Projektleiter einig: «Nur zusammen gelingt es uns, den Verkehrsteilnehmenden eine sichere und zuverlässige Infrastruktur zu übergeben».
Peter Meier ist Elektroingenieur und arbeitet als Projektleiter BSA (Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen) im Projektmanagement Nord in der Filiale Zofingen.
Hanspeter Hofmann ist Bauingenieur und arbeitet als Projektleiter und stellvertretender Bereichsleiter im Bereich Projektmanagement Nord in der Filiale Zofingen.
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